Matti
Linke
Poetry Slam
Ein erster Eindruck
Als Bühnenautor und Literaturstudent kennt sich Matti Linke mit dem gesprochenen und geschriebenen Wort gut aus. Seit 2016 steht er auf zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum und konnte 2022 den Titel „Landesmeister im Poetry-Slam für Niedersachsen und Bremen“ gewinnen. Zusammen mit Theresa Sperling teilt er sich außerdem den Landesmeistertitel in der Team-Disziplin im Poetry-Slam für Niedersachsen und Bremen für das Jahr 2023. Die Freude am kreativen Einsatz der Sprache vermittelt er an die Workshopteilnehmenden.
Ein zweiter Eindruck
Ein konstitutives Element beim Poetry-Slam ist die Offenheit des Formats: Ein Text kann frei im Hinblick auf die Form, den Inhalt und die Performance gestaltet werden. Die Grundlage eines Bühnentextes ist also ein kreativer Zugang zur Sprache.
Mit diesem Zugang bietet Matti in seinen Kursen ein Perspektivangebot im Hinblick auf die deutsche Sprache. Vor allem für Deutschlernende kann dieser von klassischen Unterrichtsmethoden entstaubte Ansatz das Interesse für Deutsch als Fremdsprache wecken.
Matti tritt solo bei Poetry-Slams, Leseshows und anderen Bühnenformaten auf. Als Teil des Künstlerkollektivs Wortspiel und zusammen mit Theresa Sperling agiert er auch im Team. Dabei führte ihn sein Weg schon durch mehr als 130 verschiedene Städte in fast allen Bundesländern und über die deutschen Landesgrenzen hinweg. Er stand schon auf großen Bühnen, etwa beim Deichbrand-Festival, der Staatsoper Hannover oder dem Stadtsaal in Wien im Halbfinale der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry-Slam 2022. Seine Bildungsarbeiten führten ihn u. a. nach Polen, Kroatien und Japan.
Anders als im Rahmen des klassischen Leistungsrasters der Schule stehen beim kreativen Schreibprozess die folgenden Fragen im Mittelpunkt: Welches Thema möchte ich ansprechen? Wie kann mir die Sprache dabei helfen, mich auszudrücken? Welche Formen des Ausdrucks gibt es? Welche Wirkung kann ich durch meinen Text erzielen?
Matti möchte den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, eine eigene, intrinsische Motivation zum Schreiben zu entwickeln. Beim Vortrag geht es dann um den Stimmeinsatz und die Körpersprache, um die gewünschte Wirkung zu erzeugen.
Kreative Schreibprozesse leben von Formen, die wir für nichtsprachliche Phänomene finden: Wörter, die Gedanken abbilden. Welche Gedanken gebildet werden, hängt von den Assoziationen ab, die entstehen. Hier können Übungen und Inspirationsanstöße eine Hilfe sein, um auf neue Einfälle zukommen. Was darüber hinaus zählt, ist die Individualität des Einzelnen: In unseren Erfahrungen und Erinnerungen liegt ein großes kreatives Potential. Allerdings bewegen wir uns in einem einigermaßen begrenzten Raum: Sprache ist ein diskursiv geordnetes System. Dazwischen gibt es aber Felder, die sich in ungeahnten Weiten erstrecken: Mit der Sprache kann ein freies Spiel angestoßen werden, das die Individualität dazu auffordert, die nächste Karte zu ziehen. Beim Vortrag werden die Worte dann zum neuen Leben für die Menschen im Publikum erweckt.